Der Pianist im Staatsorchester, so las man in der Zeitung gestern,
hat in der Probe letzte Nacht den Ersten Geiger umgebracht.
Er griff aus Missgunst wohl zum Messer: Der Geigenmann war nämlich besser,
erhielt er doch nach allen Werken stets mehr Applaus – und auch den stärk´ren.
Der Pianist spielt bis zur Neige
jetzt vor Gericht die „erste Geige“. –
Doch der Applaus ?
Bleibt aus.
Hier eine Aufnahme des "Sidewalk Hot Jazz Orchestra", in dem mein Klassenkamerad Erich Heidelberg Trompete spielte.
Die Frage nach dem Lebenssinn lässt sich gut am Beispiel der Musik beantworten. Musik ist in der Lage, etwas in uns zu öffnen und in Schwingungen zu versetzen, das sonst unberührt geblieben wäre. Wie kaum ein anderes Medium spricht sie unser Herz an. Sie ist in ihrem Kern zweckfrei und in sich selbst genug.
Musik ist die Brücke zwischen hier und dort. Sie bringt uns unmittelbar mit dem in Verbindung, was uns überschreitet. Wir brauchen sie, weil sie uns ermöglicht, uns einmal ganz fallen zu lassen, wie in die Arme eines geliebten Menschen. Musik ist Hinweis auf andere Räume, auf das Überschreiten, das Versprechen der Ganzheit. Wir erhalten Resonanz, wenn wir singen oder ein Instrument spielen, allein schon dadurch, dass wir dabei eine Botschaft über uns selbst, an uns selbst und die anderen übergeben.
In der Musik weiß ich, dass ich nicht mein eigener Sinngeber und Retter sein muss. Ich kann das, was noch nicht da ist, mit meinem Musikintrument herbei spielen und das, was schon da ist, in seiner Schönheit loben und wertschätzen. Musik kann uns helfen, eigene Sinnstifter zu werden, auch wenn uns der ganz große Sinn des Lebens verschlossen bleibt.
Unser Klassenkamerad verstarb am 2. Mai 2016 in Hannover
Auf Wiedersehen und Wiederhören mit Deiner Geliebten Gitar Re !
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